Duo Sonnenschirm
Beschreibung
Es gibt in unserem Land Künstler, die ständig Preise erringen und die trotzdem kaum jemand kennt, von denen man in den Medien und im Internet nur wenig erfährt. Zu ihnen gehört das Duo Sonnenschirm, selbsternannte Erfinder der Brachialromantik mit dem Vorbild der legendären Briten von Monty Python. Schon zu DDR-Zeiten fielen sie auf, unter anderem als Autoren der 1982 verbotenen Folk-Oper „Die Boten des Todes“. Dieter Beckert aus Dresden, früher beim Liedtheater Karls Enkel, und Jürgen B. Wolff aus Leipzig, einst Sänger der wichtigsten DDR-Folkband Folkländer, Chefgestalter des berühmten Rudolstadt-Festivals und unseres Hoyschrecke-Plakates, begannen als Duo Sonnenschirm 1986 und machten schnell mit aberwitzigen Songs, Versen und Spielszenen, skurrilen Wortschöpfungen und Wortverdrehungen auf sich aufmerksam. Beispielsweise über den Stellwerksmitarbeiter, der sich aus Frust über die geplante Abwicklung an einem „Zugroulette“ versucht. Oder den Bürger, der auf dem Polizeirevier seine mit Kollegen geplanten Randale vorschriftsmäßig anmeldet und den Schaden im Voraus bezahlt. Oder über Arbeitslose, deren Höhe der Leistungen sich künftig aus der Größe und Menge ihrer zu schaffenden Kunstwerke errechnet. Oder über den Soldaten Theo aus Lodz, der im Irakkrieg einen Harem besucht, anstatt auf dem Schlachtfeld die letzte Erdölung zu erhalten. Oder über Außerirdische, die applaudieren, wenn im Menschenaffenwelttheater der letzte Vorhang fällt. Tabus kennen die beiden nicht. Die Liste der absurden Werke des Duo Sonnenschirm ist lang und ihr Niveau hoch – weit weg von der Banalität einiger bekannter Comedians, die Stadien füllen.
Aus ihrer Selbstdarstellung:
Was das Duo Sonnenschirm (alias Dieter Beckert und Jürgen B. Wolff) kontinuierlich seit den 80er Jahren des 20.Jahrhunderts und immer konsequent weit weg von den Massenmedien abliefert ist von jedem etwas. Es ist Dada und politische Wortklaubereien, sie bezeichnen es und sich als die Erfinder des brachialromantischen Kabaretts. Zwischen den Stühlen und Stuhlgängen ist noch Platz. Brachialromantik ist eine Dazwischenästhetik. Eine Mischung aus Kabarett / Folklore / Kaspereien / höherer Philosophie / satirischer Protestkultur und zauberhafter Musik mit Schmettergesang. Dahinter verbirgt sich eine langjährige bilapidare produktive Beziehung der besonderen Art. Die Herren Wolff und Beckert haben bisher 1 Roman, 6 Theaterstücke, 2 Kantaten sowie ungezählte Lieder und Gedichte hervorgebracht. Mehr als 8 CDs und 3 Bücher künden von ihrem beständigen Schaffensfrust, der sich an den großen Fragen der Menschheit abarbeitet. „Ist es der Sinn des Lebens, ständig Pläne über den Haufen zu werfen? Wenn ja, über welchen?“.
Die beiden Brachialromantiker sind weiterhin unterwegs im Namen der inneren Stimme, die da raunt : Watt mutt datt mutt. Kommen Sie also zur nächsten brachialromantischen Konzertlesung, dann können Sie auch später sagen, sie seien dabei gewesen. Und wem nur Texte zu wenig ist, der achte auf den gekonnten Einsatz von Westerngitarre, E-Gitarre, Concertina, Waldzither, Dobro, Trompete, Tischharmonium, Flügelhorn, Megaphon sowie zahlreichen variabel einsetzbaren Geräten und Objekten. Es lohnt sich.
Location
- Kulturfabrik Hoyerswerda
- Braugasse 1
- 02977
- Hoyerswerda
- Deutschland
- http://www.kufa-hoyerswerda.de/
Preis
Eintritt:14,- Euro / Schüler 5,- Euro
Website / Tickets kaufen
Veranstalter
Kulturfabrik HoyerswerdaDas Soziokulturelle Zentrum Hoyerswerda e.V. bietet neben umfangreicher Kinder- und Jugendarbeit, Workshops, zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und Kino.
Veranstalter Website